Wetterdienst: Risiko für Frostschäden bei Pflanzen sinkt trotz Klimawandels nicht
Trotz des Klimawandels sinkt das Risiko für Frostschäden bei Pflanzen im Frühling nicht generell. Zwar werde Frost statistisch seltener, teilte der Deutsche Wetterdienst am Mittwoch in Offenbach mit. Doch entwickelten sich Pflanzen gleichzeitig früher - Kaltlufteinbrüche träfen also auf weiter entwickelte Pflanzen in einem empfindlichen Stadium.
So habe beispielsweise die Süßkirsche in den 30 Jahren zwischen 1991 und 2020 im Mittel neun Tage früher geblüht als in den drei Jahrzehnten davor. Die Wahrscheinlichkeit für Frost nach Beginn der Süßkirschenblüte sei von 19 Prozent auf 27 Prozent gestiegen.
Dabei gibt es regionale Unterschiede. Im Osten und Südosten Deutschlands sei das Risiko für Spätfrost bei Süßkirschen in den vergangenen Jahren gesunken - könne aber wegen des früheren Blühbeginns in Zukunft wieder steigen. Umgekehrt sei das Risiko im Südwesten angestiegen, die Gefahr könnte mit weiter steigenden Temperaturen aber wieder sinken.
"So muss auch in naher Zukunft mit schädlichen Frostereignissen gerechnet werden, je nach Region und Kultur teilweise sogar mit zunehmender Häufigkeit", fasste der Wetterdienst zusammen. Für seine Untersuchung wertete er Daten zum Wetter und zur Pflanzenentwicklung aus dem Zeitraum 1961 bis 2020 aus.
(K.Lüdke--BBZ)