Monty Python, Beatles - und Berlins Nachtleben: Charles stimmt in Rede heitere Töne an
An ernsten Themen hat es nicht gemangelt - und doch ist es dem britischen König gelungen, in seiner Rede vor dem Deutschen Bundestag einige Prisen Warmherzigkeit, Humor und milden Spott unterzubringen. "Wir haben in den vergangenen 50 Jahren gelacht - übereinander und miteinander", sagte Charles III. am Donnerstag vor den Abgeordneten in Berlin.
Er freue sich sehr, "dass die Wärme unserer alten Freundschaft es uns erlaubt, ein wenig über uns zu lächeln", sagte der König weiter - und fügte hinzu: "Ich denke da besonders an die Begegnungen unserer Fußballmannschaften." Die Abgeordneten quittierten Charles' Ausführungen mit Lachen und Beifall.
Die kulturellen Verbindungen beider Länder seien "so stark wie eh und je", sagte Charles weiter. "Die Briten haben Berlins Nachtleben lieben gelernt." Die Briten ihrerseits hätten die Deutschen mit der Komikertruppe Monty Python oder dem in Deutschland beliebten Silvester-Sketch "Dinner for One" das Lachen gelehrt. Der Sketch mit der betagten Miss Sophie und ihrem schussligen Butler James gebe allerdings "kein genaues Bild des modernen Britanniens" ab, schob der König nach.
Es gebe eine "gegenseitige Bewunderung für unsere Literatur und Musik", sagte der König. Er erwähnte die Beatles und die Band Kraftwerk, die Komponisten Bach und Brahms - sowie Georg Friedrich Händel, dessen Musik bei seiner bevorstehenden Krönung erklingen werde.
Charles betonte, dass er sich Deutschland persönlich eng verbunden fühle. Im Alter von 13 Jahren sei er erstmals hier gewesen, sagte er. Seitdem sei er "recht vertraut mit den verschiedenen Ecken und Aspekten dieses bemerkenswerten Landes".
In seiner Rede erinnerte Charles auch an seine verstorbene Mutter Elizabeth II. "Ich danke Ihnen von ganzem Herzen für die außerordentliche Anteilnahme der Menschen in Deutschland", sagte er mit Blick auf das Ableben der Monarchin im vergangenen Jahr. Elizabeth habe mit ihren vielen Besuchen in Deutschland einen Beitrag zur Versöhnung und Verständigung leisten wollen. "Vielleicht ist das der Grund, warum sie sich einen besonderen Platz im Herzen der Deutschen erobert hat."
(A.Berg--BBZ)