Steinmeier würdigt Partnerschaft zwischen Deutschland und Großbritannien
Beim offiziellen Staatsbankett zu Ehren des britischen Königs Charles III. hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die historisch gewachsene enge Partnerschaft zwischen Großbritannien und Deutschland nach zwei Weltkriegen gewürdigt. "Wie tief unsere Verbindung ist, spüren wir gerade in diesen Zeiten", sagte Steinmeier am Mittwoch laut Redetext unter Verweis auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Seither stünden die Demokratien innerhalb der Nato sowie die EU und Großbritannien "enger zusammen denn je" und unterstützten die Ukraine.
Das gemeinsame Engagement Großbritanniens und Deutschlands zum Schutz der Ostflanke der Nato und bei der Unterstützung der Ukraine sei "gerade nach dem furchtbaren Unheil", das Deutsche in den beiden Weltkriegen über den Kontinent gebracht hätten, "keine Selbstverständlichkeit", sagte Steinmeier bei dem feierlichen Bankett in seinem Berliner Amtssitz Schloss Bellevue.
Der Präsident erinnerte zugleich an den offiziellen Beginn des EU-Austritts Großbritanniens nach der Brexit-Entscheidung vor genau sechs Jahren. Die Befürchtung vor einer Entfremdung zwischen Europa und Großbritannien habe sich aber glücklicherweise als unbegründet erwiesen. "Wir schauen unter veränderten Bedingungen – und doch gemeinsam – nach vorn", sagte Steinmeier weiter. Zu eng seien die Verbindungen zwischen Deutschland und Großbritannien, viel zu "kostbar" die gegenseitige Versöhnung nach 1945.
Charles und seine Ehefrau Camilla halten sich bis Freitag in Deutschland auf, es ist der erste offizielle Staatsbesuch des neuen britischen Königs. Als Prinz war Charles allerdings bereits mehrfach in Deutschland. Der Staatsbesuch führt das Königspaar auch nach Brandenburg und Hamburg. Am Donnerstag wird Charles in Berlin als erster Monarch überhaupt eine Rede im Bundestag halten. Zudem trifft er unter anderem Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD).
(B.Hartmann--BBZ)