Ifo: Kurzarbeit in der deutschen Industrie nimmt zu
In der deutschen Industrie ist in den vergangenen Monaten die Kurzarbeit angestiegen - und sie dürfte weiter zunehmen: Nach Angaben des Münchner Ifo-Instituts waren im August 14,3 Prozent der Firmen betroffen, nach 12,5 Prozent im Mai. Wie das Institut unter Berufung auf die eigenen Konjunkturumfragen am Freitag weiter mitteilte, erwarten 23 Prozent der Unternehmen für die kommenden drei Monate Kurzarbeit.
Im Mai waren die Erwartungen an das kommende Vierteljahr noch geringer. Besonders betroffen waren zuletzt etwa die Möbelhersteller mit gut 29 Prozent und die Metallerzeugung mit 27,7 Prozent. Im Maschinenbau und in der Autobranche waren es jeweils über 19 Prozent. Kaum betroffen war die Chemie.
Zwar sei der Anstieg der Kurzarbeit insgesamt vor dem Hintergrund der schlechten Konjunkturlage in der deutschen Industrie "vergleichsweise gering", erklärten die Forscher. Das sei allerdings kein positives Zeichen, sondern viele betroffene Unternehmen sähen die Krise als sehr schwerwiegend an. "Deshalb scheinen sie trotz Arbeitskräfteknappheit eher Beschäftigung abzubauen oder Standorte zu verlagern, statt diese mit Hilfe von Kurzarbeit zu überbrücken", erklärte Ifo-Experte Sebastian Link.
(K.Lee--TAG)