Expertenrat: Deutsche Klimaschutzmaßnahmen bei Weitem nicht ausreichend
Nach Überzeugung des Expertenrates für Klimafragen ist der in Deutschland angepeilte Abbau der CO2-Emission ohne ein grundlegendes Umsteuern nicht mehr zu schaffen. "Mit einem 'Weiter so' werden wir die Klimaziele 2030 definitiv nicht erreichen", sagte die Vizechefin des Gremiums, Brigitte Knopf, bei der Vorlage des ersten Zweijahresgutachten zum Klimaschutz am Freitag in Berlin.
Um die Klimaziele doch noch zu erreichen, müssten "alle Hebel" in Bewegung gesetzt werden, betonte Knopf. Die Politik setze auf den Ausbau der erneuerbaren Energien und den Einsatz von Wärmepumpen. Notwendig seien aber etwa auch Verhaltensänderungen und der Rückbau alter Heizungsanlagen.
In dem gesetzlich vorgeschriebenen Zweijahresgutachten heißt es, zwischen 2000 und 2021 seien die Treibhausgasemissionen in Deutschland temperaturbereinigt um rund 27 Prozent zurückgegangen. Dazu habe die Energiewirtschaft fast die Hälfte beigetragen, insbesondere ab dem Jahr 2014. In den Sektoren Gebäude, Verkehr und Industrie seien demgegenüber die größten effizienzbedingten Minderungserfolge in der ersten Dekade bis 2010 erzielt worden.
"Danach folgte eine Phase der Stagnation oder sogar eines leichten Emissionsanstiegs", hieß es in einer Erklärung. Erst infolge der Covid-19-Pandemie sei in der Industrie und im Verkehr wieder ein Emissionsrückgang zu verzeichnen gewesen, der sich schon 2021 jedoch erneut umgekehrt habe.
(H.Schneide--BBZ)