Sachsens Ministerpräsident stellt sich in Fracking-Diskussion hinter Söder
Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) stellt sich in der Diskussion um Fracking in Deutschland hinter den bayerischen Landeschef Markus Söder (CSU). Die Frage müsse gestellt werden, ob diese Technologie in Deutschland nicht mehr gefördert werden sollte, vor allem da gleichzeitig Fracking-Gas aus den USA bezogen werde, sagte Kretschmer dem Fernsehsender Welt-TV am Dienstag.
Söder hatte sich in einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" dafür ausgesprochen, den Einsatz von Fracking "vor allem in Niedersachsen" zu prüfen. "Fracking von gestern will keiner", sagte der CSU-Chef. Es sei aber "sinnvoll zu prüfen, ob es neue und umweltverträgliche Methoden gibt". Insbesondere aus Niedersachsen kam deutliche Ablehnung dieses Vorstoßes.
Kretschmer stellte sich nun hinter Söders Forderung. "Diese Fragen müssen jetzt gestellt werden - offen", sagte er dem Sender. "Natürlich gibt es jetzt Wahlkämpfe in Niedersachsen und das passt gerade nicht in die Zeit, aber die Energiepolitik ist die Achillesferse einer jeden Volkswirtschaft." Am 9. Oktober finden in Niedersachsen Landtagswahlen statt.
Angesichts der steigenden Energiepreise warnte Kretschmer vor einer Deindustrialisierung. "Deswegen müssen jetzt alle Optionen auf den Tisch", wozu neben Fracking auch die Atomkraft gehöre.
(T.Renner--BBZ)