Waldbrände in Ländern Südamerikas verursachen höchsten CO2-Ausstoß seit 20 Jahren
Verheerende Waldbrände haben in mehreren südamerikanischen Ländern im Monat Februar für den höchsten CO2-Ausstoß seit mindestens zwei Jahrzehnten gesorgt. Wie das EU-Erdbeobachtungsprogramm Copernicus am Mittwoch mitteilte, wurden in Brasilien durch die Brände schätzungsweise 4,1 Megatonnen CO2 ausgestoßen, in Venezuela sogar 5,2 Megatonnen. Auch für Bolivien verzeichnete der Atmosphärenüberwachungsdienst von Copernicus (Cams) mit 0,3 Megatonnen einen Rekordausstoß.
Im Februar 2003 betrugen die geschätzten Kohlenstoffemissionen in Brasilien noch 3,1 Megatonnen, in Venezuela 4,3 Megatonnen und in Bolivien 0,08 Megatonnen. Die durch die Feuer verursachte Rauchentwicklung führe in dicht besiedelten Gebieten zu erhöhter Luftverschmutzung, hieß es weiter.
Laut den Copernicus-Experten wird in Bolivien und im gesamten Amazonasgebiet normalerweise vor allem im September und Oktober mit Waldbränden gerechnet.
Einige Experten vermuten, dass das Klimaphänomen El Niño für die historische Dürre im Amazonasbecken im vergangenen Jahr verantwortlich ist, welche großflächige Waldbrände auslöste, die Ernten schädigte und wichtige Wasserstraßen eintrocknen ließ.
Eine Studie von Wissenschaftlern der Gruppe World Weather Attribution (WWA) vom Januar kam zu dem Schluss, dass der vom Menschen verursachte Kohlenstoffausstoß die Hauptursache ist. Dieser habe Dürren von Juni bis November des vergangenen Jahres 30-mal wahrscheinlicher gemacht.
Im brasilianischen Amazonasgebiet wurden im Februar fast 3000 Waldbrände registriert, ein Rekord für diesen Monat seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1999, wie das brasilianische Institut für Weltraumforschung (INPE) am Mittwoch mitteilte.
(P.Clark--TAG)