Risikoforscher warnt vor Panikmache wegen möglicher Pestizide in Lebensmitteln
Der Präsident des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR), Andreas Hensel, hat vor Panikmache angesichts möglicher Pestizide in Lebensmitteln gewarnt. "Es gibt keinen einzigen Hinweis darauf, dass sich in Deutschland irgendjemand durch Lebensmittel mit Pflanzenschutzmitteln vergiftet hat", sagte Hensel dem "Tagesspiegel" (Freitag). "Dennoch haben viele Leute Angst davor", fügte er hinzu.
NGOs wie dem BUND, der kürzlich vor Pestiziden in Erdbeeren gewarnt hatte, warf Hensel vor, Angst zu schüren. "Die Menschen befürchten, schleichend vergiftet zu werden", sagte der Wissenschaftler. "Das ist absurd", erklärte er. Die Rückstände der Pflanzenschutzmittel in den betroffenen Erdbeeren hätten weit unter den erlaubten Höchstwerten gelegen.
Das Institut untersucht derzeit in einer großanlegten Studie, welche gefährlichen Stoffe die Bundesbürger im Alltag mit dem Essen wirklich zu sich nehmen. Dazu hat das BfR mehr als 300 Lebensmittel und Gerichte zubereitet und das Essen dann im Labor auf Schimmelpilz, Schwermetalle, Pestizide, Mineralstoffe und andere Substanzen untersucht.
Die Auswertung der über 140.000 Analyseergebnisse läuft. "Die bisher ausgewerteten Ergebnisse bestätigen, dass Lebensmittel in Deutschland sicher sind, auch für besonders schützenswerte Bevölkerungsgruppen wie Kinder oder Menschen mit einer Immunschwäche, wenn sie sich normal ernähren, das heißt vielseitig und abwechslungsreich", sagte Hensel.
(A.Berg--BBZ)