Safthersteller erwarten nach trockenen Sommern schwache Streuobsternte
Die deutschen Fruchtsafthersteller erwarten eine schwache Streuobsternte mit negativen Folgen für die Produktion. Wie der Verband der deutschen Fruchtsaft-Industrie (VdF) am Mittwoch in Bonn mitteilte, dürfte im Herbst lediglich mit einer Menge von rund 300.000 Tonnen im Streuobstbereich zu rechnen sein. Wesentlicher Faktor für die schwache Ernte seien Probleme bei der Wasserversorgung der Bäume nach vier trockenen Sommern ohne ausreichende Niederschlagsmenge.
In einigen Gebieten sank der Grundwasserstand nach Verbandsangaben so weit ab, dass die Wurzeln der Bäume sie nicht mehr erreichen. Dazu kommen weitere Faktoren: So blühen die Bäume inzwischen im Schnitt zwei Wochen früher. Das erhöht die Gefahr, dass die empfindlichen Blüten in kalten Nächten beschädigt werden. Häufiger starker Wind führte demnach außerdem dazu, dass viele Früchte abgeworfen wurden.
Die wiederholt schlechten Apfelernten im Streuobstbereich erschwerten inzwischen die heimische Produktion, erklärte Verbandsgeschäftsführer Klaus Heitlinger. Die Hersteller hätten ihre Lagertanks vor diesem Hintergrund in vergangenen Jahren nicht auffüllen können.
Streuobstanbau ist die traditionelle Form des Obstanbaus, bei der Bäume locker verstreut auf Flächen stehen. Damit unterscheidet sich diese Form vom Obstanbau in Plantagen. Streuobstflächen gelten als ökologisch wertvoll, da sie Pflanzen und Tieren einen Lebensraum bieten. Auf ihnen werden hauptsächlich Äpfel angebaut, außerdem Kirschen und andere Früchte. Daraus wird meist naturtrüber Saft.
(L.Kaufmann--BBZ)