Wengen: von Allmen stiehlt Odermatt die Show
Franjo von Allmen hat Marco Odermatt am Lauberhorn die Show gestohlen und die Schweizer Erfolgsserie im Ski-Weltcup fortgesetzt. Der 23-Jährige feierte beim Super-G von Wengen seinen ersten Weltcup-Sieg und düpierte mit einer Traumfahrt die gesamte Weltelite. Einer der Schlüssel für von Allmen war das aus Sicherheitsgründen leicht umgebaute Kernen-S, in dem er mit die schnellste Linie fand.
Der gelernte Zimmermann, in diesem Winter schon zweimal Abfahrtszweiter, setzte sich im Schatten des gewaltigen Bergpanoramas von Eiger, Mönch und Jungfrau knapp vor dem früheren Weltmeister Vincent Kriechmayr (+0,10 Sekunden) aus Österreich durch. Dritter wurde mit Stefan Rogentin (+0,58), der im Training noch schwer gestürzt war, ebenfalls ein Schweizer.
Für Topfavorit Odermatt (+1,04) reichte es vor 27.500 Fans nur zu Rang sieben, er habe "das Kernen-S nicht so richtig getroffen", sagte er im SRF. Romed Baumann (+2,43) verpasste die Punkte.
Als Odermatt im Ziel war, blies von Allmen erleichtert die Backen auf. "Wirklich unglaublich, ich kann es selbst noch nicht ganz realisieren und versuche es aufzusaugen, das Wetter, die Leute", meinte er und ergänzte: "Mit fehlen die Worte." Der Amerikaner Ryan Cochran-Siegle rief ihm mit Blick auf die Abfahrt am Samstag (12.30 Uhr/ARD und Eurosport) zu: "Lass es heute Abend ruhig krachen!"
Für die Schweiz war es im 18. Männerrennen der Saison der neunte Erfolg, dazu kommen elf weitere Podestränge. Von 54 Plätzen auf den Podien wurden damit 20 von Eidgenossen eingenommen.
(M.Scott--TAG)