Staatsanwalt in Hannover soll Dienstgeheimnisse verraten haben - Anklage erhoben
Wegen Bestechlichkeit und Dienstgeheimnisverrats ist in Niedersachsen Anklage gegen einen Staatsanwaltschaft erhoben worden. Der Staatsanwalt aus Hannover soll gegen Geld Informationen aus Ermittlungsverfahren an Beschuldigte weitergegeben haben, wie das Landesjustizministerium am Mittwoch in der Landeshauptstadt mitteilte. Er sitzt seit Ende Oktober in Untersuchungshaft.
Der Staatsanwalt arbeitete demnach als Dezernent einer Zentralstelle für Drogenkriminalität. Durch die Weitergabe der Informationen zwischen Juni 2020 und März 2021 hätten sich die Beschuldigten den polizeilichen Ermittlungen entziehen können und seien bis heute flüchtig, hieß es weiter. Insgesamt geht es um 14 Fälle der besonders schweren Bestechlichkeit in Tateinheit mit Verletzung des Dienstgeheimnisses sowie zweifache Strafvereitelung im Amt.
Ein weiterer Mann wurde wegen Beihilfe zur Bestechung angeklagt. Er soll als Mittelsmann Informationen weitergeleitet und die dafür vereinbarte Entlohnung an den Staatsanwalt übergeben haben. Die Anklage wurde von der Staatsanwaltschaft Osnabrück erhoben. Über die Zulassung entscheidet das Landgericht Hannover.
(B.Ramirez--TAG)