Vereidigung Trumps findet wegen Kälte in Washington im Kapitol statt
Die Zeremonie zur Vereidigung von Donald Trump als 47. Präsident der Vereinigten Staaten ist angesichts der klirrenden Kälte in Washington in das Innere des Kapitols verlegt worden. "Ein arktischer Wind fegt über das Land", erklärte Trump am Freitag in seinem Onlinedienst Truth Social. Deshalb habe er angeordnet, dass die Zeremonie am Montag "in der Rotunde des Kapitols" abgehalten werde. In der Hauptstadt werden Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt sowie starker Wind erwartet.
Die Änderung führt dazu, dass Trump nicht auf den Stufen des Kapitols stehen wird und somit von dort auch nicht zu einer auf der National Mall versammelten Menschenmenge sprechen kann. Der Republikaner legt stets Wert darauf, dass seine Veranstaltungen von zahlreichen Menschen besucht werden; durch die Verlegung ins Innere des Kapitols werden die Zuschauerzahlen bei weitem geringer ausfallen als üblich.
In den vergangenen Tagen hatte sich Washington auf hunderttausende Besucher eingerichtet, von denen viele nun die Zeremonie am Fernseher verfolgen werden. Bei seiner Vereidigung 2017 reagierte Trump wütend auf die Tatsache, dass dieser Zeremonie viel weniger Menschen beiwohnten als der Vereidigung von Barack Obama 2009.
Die Zeremonie in der Rotunde soll nun live in die Capitol One Arena in Washington übertragen werden, in der gut 20.000 Menschen Platz haben. Die Zeremonie werde "eine wunderbare Erfahrung für alle sein, und vor allem für das große Fernsehpublikum", erklärte Trump in seinem Onlinedienst Truth Social. Der Republikaner kündigte ferner an, nach seiner Vereidigung in der Capitol One Arena auftreten zu wollen.
Der bisher letzte Präsident, der die Vereidigungszeremonie wegen der Kälte in die Rotunde des Kapitols verlegte, war 1985 Ronald Reagan gewesen. Von William Henry Harrison, dem 9. US-Präsidenten, ist bekannt, dass er seine Antrittsrede im März 1841 bei bitterer Kälte ohne Hut und Mantel hielt. Der 68-Jährige starb einen Monat später an einer Lungenentzündung.
Zuschauer, die am Montag der Kälte trotzen, werden den frisch vereidigten Präsidenten sehen können, wenn er vom Kapitol über die Pennsylvania Avenue zum Weißen Haus fährt. Das Weiße Haus, das Kapitol und Teile der Pennsylvania Avenue sind derzeit von 2,40 Meter hohen Sicherheitszäunen umgeben. Für die Vereidigung wurden rund 25.000 Polizisten und Soldaten in der Hauptstadt mobilisiert.
Trump tritt am Montag seine zweite Amtszeit an. Mit 78 Jahren und sieben Monaten ist der Republikaner der älteste US-Präsident, der je vereidigt wurde. Sein Vorgänger Joe Biden war bei seinem Amtsantritt 2021 fünf Jahre jünger.
(M.Scott--TAG)