BKA-Präsident Münch nennt Magdeburg-Attentäter völlig untypisch
Der Präsident des Bundeskriminalamts (BKA), Holger Münch, hat den Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt als völlig untypisch bezeichnet. Der Sachverhalt selbst und die Tatbegehungsweise scheine anderen derartigen Anschlägen zu ähneln, sagte Münch Samstagabend im ZDF-"heute journal". Es gebe "allerdings eine völlig andere Motivationslage", es sei ein "untypischer Täter, der nicht in ein solches Raster passt", sagte Münch zu der islamfeindlichen Haltung des Beschuldigten.
Münch sagte, es habe im November 2023 einen Hinweis aus Saudi-Arabien auf den Tatverdächtigen Taleb A. gegeben, hier sei auch ein Verfahren eingeleitet worden. Die Polizei in Sachsen-Anhalt habe dann auch entsprechende Ermittlungsmaßnahmen vorgenommen. Die angezeigten Äußerungen seien aber "unspezifisch" gewesen. Es habe auch verschiedene Behördenkontakte gegeben, Beleidigungen, auch mal Drohungen. "Er war aber nicht bekannt, was Gewalthandlungen angeht."
Der BKA-Präsident sagte, es müsse geprüft werden, ob den Ermittlern als Sicherheitsbehörden insgesamt etwas durchgegangen ist. "Aber noch einmal, wir haben hier ein völlig untypisches Muster. Wir müssen das auch in Ruhe jetzt auch analysieren."
A. soll Freitagabend mit einem Mietwagen über den Magdeburger Weihnachtsmarkt durch die Menschenmenge gerast sein. Dabei wurden fünf Menschen getötet, mehr als 200 weitere wurden verletzt, dutzende von ihnen schwer.
(R.White--TAG)