Ukrainischer Drohnenangriff weit im russischen Landesinnern
Bei einem ukrainischen Drohnenangriff auf die rund 1000 Kilometer von der Grenze entfernte Stadt Kasan im russischen Landesinneren ist nach Behördenangaben ein Hochhaus getroffen worden. Zwei Drohnen hätten am Samstag ein 37-stöckiges Wohngebäude getroffen, erklärte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa. Verletzt wurde bei dem Angriff in der Millionenstadt nach Angaben der örtlichen Behörden niemand.
Der Präsident der Region Tatarstan, Rustam Minnichanow, sprach im Onlinedienst Telegram von einem "massiven Drohnenangriff". Er warf der Ukraine vor, "morgens Zivilisten direkt in ihren Häusern" anzugreifen, nachdem in der Vergangenheit Industrieunternehmen ins Visier genommen worden seien.
In online veröffentlichten Aufnahmen waren Drohnen zu sehen, die in Hochhäuser einschlugen und Feuer auslösten. Der Flughafen von Kasan wurde aus Sicherheitsgründen zeitweise geschlossen, sämtliche öffentlichen Veranstaltungen in der Region wurden abgesagt.
Kiew äußerte sich zunächst nicht zu den Angriffen. Kasan war in der Vergangenheit immer wieder Ziel ukrainischer Drohnenangriffe, die Industrieanlagen mit militärischem Bezug ins Visier nahmen. Kiew zufolge sind diese Angriffe eine Reaktion auf die russischen Angriffe auf die Ukraine.
Russlands Außenministeriumssprecherin Sacharowa zufolge wurden drei Drohnen von der russischen Luftabwehr abgefangen und drei weitere abgeschossen. Im Onlinedienst Telegram schrieb Sacharowa, die Ukraine lasse ihre "Wut über ihre spürbaren militärischen Niederlagen an der friedlichen Bevölkerung Russlands aus".
Das russische Verteidigungsministerium meldete derweil die Einnahme eines weiteren Dorfes nahe der strategisch wichtigen Stadt Kurachowe im Osten der Ukraine. Russische Truppen hätten das nur acht Kilometer von Kurachowe entfernte Dorf Kostjantynopolske "befreit", hieß es.
(D.Lewis--TAG)