Nachwahlbefragung: Parlamentswahl in Irland endet mit Kopf-an-Kopf-Rennen
Die Parlamentswahl in Irland ist laut einer Nachwahlbefragung mit einem Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den konservativen Regierungsparteien und der linksnationalistischen Sinn Fein zu Ende gegangen. Der Befragung des Instituts Ipsos B&A zufolge lag Sinn Fein nach dem Schließen der Wahllokale am Freitag mit einem Ergebnis von 21,1 Prozent sehr knapp vor der Partei Fine Gael von Ministerpräsident Simon Harris, die auf 21 Prozent der Stimmen kam.
Harris' Koalitionspartner, die Partei Fianna Fail, kam demnach auf den dritten Platz mit 19,5 Prozent der Stimmen. Anhand der Umfragen vor der Wahl war ein Kopf-an-Kopf-Rennen erwartet worden. Die Wahllokale schlossen um 22.00 Uhr (Ortszeit, 23.00 MEZ).
Die Stimmenauszählung sollte am Samstagmorgen beginnen, im Laufe des Tages werden Teilergebnisse erwartet. Ein endgültiges Ergebnis könnte wegen des komplexen Wahlsystems in dem EU-Mitgliedstaat erst in einigen Tagen vorliegen. Es gilt als sehr unwahrscheinlich, dass eine Partei genügend Stimmen erhalten wird, um im 174 Sitze großen Unterhaus allein zu regieren.
Die Eindämmung der Migration und die hohen Lebenshaltungskosten zählten im Vorfeld der Parlamentswahl zu den zentralen Themen. Unter den Iren wächst der Unmut über die Einwanderungspolitik, so dass diese erstmals zu den großen Wahlkampfthemen gehörte. Irlands boomende Wirtschaft zieht viele Einwanderer an, was auch zu Wohnungsproblemen führte. Dennoch haben rechtsextreme Parteien in dem EU-Land bisher kaum Zulauf.
(D.Sanchez--TAG)