Betrugsfälle im Gesundheitswesen lassen Zahl der Wirtschaftsstraftaten steigen
Eine Zunahme von Betrugsfällen im Gesundheitswesen hat die Zahl der registrierten Wirtschaftsstraftaten in Deutschland im vergangenen Jahr steigen lassen. Wie das Bundeskriminalamt (BKA) am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte, erhöhte sie sich im Vorjahresvergleich um 4,2 Prozent auf 51.260 Fälle. Verantwortlich dafür war vor allem ein sehr umfangreiches Ermittlungsverfahren zu Abrechnungsbetrug in Schleswig-Holstein. Auch Fälle von Subventionsbetrug im Zusammenhang mit der Beantragung von Coronahilfen trugen aber dazu bei.
Laut BKA bildete die Verlagerung von Taten in den digitalen Raum im Jahr 2021 einen weiteren Trend, vor allem im Zusammenhang mit der Vermarktung von betrügerischen Finanzanlageprodukten. Bei knapp 6350 polizeilich registrierten Wirtschaftsstraftaten wurde das Internet als sogenanntes Tatmittel genutzt. Das war ein Anstieg um 13,6 Prozent gegenüber 2020.
Beim Anlagebetrug etablierte sich laut Polizei das Anbieten von falschen sogenannten vorbörslichen Aktien als bedeutendes Phänomen. Darunter werden Aktien verstanden, die vor einem geplanten Börsengang eines Unternehmens zunächst im Rahmen einer Privatplatzierung an interessierte Käuferinnen und Käufer ausgegeben werden.
Wirtschaftskriminalität verursachte nach Angaben des BKA im vergangenen Jahr insgesamt einen finanziellen Schaden von 244 Milliarden Euro. Das waren etwa 19 Prozent weniger als im Vorjahr.
(L.Kaufmann--BBZ)