Aktion Mensch beklagt rückläufige Inklusion auf dem Arbeitsmarkt
Die Organisation Aktion Mensch sorgt sich um die Integration von Menschen mit Behinderung auf dem Arbeitsmarkt. "Immer mehr Unternehmen kommen ihrer gesetzlichen Pflicht, Menschen mit Behinderung zu beschäftigen, nicht nach", beklagte die Organisation am Freitag bei der Vorstellung ihres diesjährigen Inklusionsbarometers Arbeit. Demnach sank der Anteil der Betriebe, die die vorgegebenen Fünf-Prozent-Quote vollständig erfüllen, zuletzt auf einen Tiefstwert.
Den Angaben zufolge stieg die Zahl der Arbeitslosen mit Behinderung im vergangenen Jahr auf einen Durchschnitt von 165.725, verglichen mit 2022 war das eine Steigerung von gut einem Prozent. Der Negativtrend setzte sich demnach in diesem Jahr fort: Im Oktober lag die Zahl der Arbeitslosen mit Behinderung bei 177.280, das war im Jahresvergleich ein Anstieg um sieben Prozent.
Zwar spürten alle Beschäftigten in Deutschland die Folgen der Wirtschaftskrise, "für Menschen mit Behinderung gehen sie aber mit einem deutlichen Rückschritt in Sachen Chancengerechtigkeit einher", beklagte Christina Marx, Sprecherin der Aktion Mensch. Vor dem Hintergrund des Fach- und Arbeitskräftemangels forderte sie die Unternehmen auf, Arbeitsplätze auch "mit den vielen gut qualifizierten" Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern mit Behinderung zu besetzen.
Firmen mit mindestens 20 Beschäftigten sind gesetzlich dazu verpflichtet, mindestens fünf Prozent ihrer Arbeitsplätze an Menschen mit Behinderung zu vergeben. Laut Aktion Mensch sind dies derzeit rund 179.000 Unternehmen. Wer trotz der Verpflichtung keine oder zu wenige Menschen mit Behinderung einstellt, muss eine Abgabe zahlen.
(K.Jones--TAG)