Mindestens sechs Tote bei Kämpfen im Osten der DR Kongo - tausende auf der Flucht
Bei Kämpfen zwischen Regierungstruppen und der Rebellenbewegung M23 sind im Osten der Demokratischen Republik Kongo mindestens sechs Menschen getötet worden. Tausende flohen am Mittwoch aus dem Territorium Masisi in der Provinz Nord-Kivu in die rund 20 Kilometer entfernte Provinzhauptstadt Goma, hieß es aus Sicherheitskreisen. Im Zentrum der Kämpfe stand die strategisch wichtig gelegene Kleinstadt Sake.
Die Spannungen in Masisi haben die Bewohner zahlreicher Dörfer vertrieben und stellen die örtlichen Gesundheitszentren vor große Herausforderungen.
Nach jahrelanger Ruhe griff die M23 Ende 2021 wieder zu den Waffen und hat seitdem große Teile Nord-Kivus erobert. Kinshasa wirft Nachbar Ruanda vor, die Rebellen zu unterstützen. Die Vereinten Nationen stützen diese These, Kigali weist die Vorwürfe zurück.
Armeesprecher Slyvain Ekenge sagte Journalisten, es gebe "intensive Kämpfe" um ein Stück Schnellstraße zwischen den Städten Sake und Minova in der benachbarten Provinz Süd-Kivu. In den letzten drei Tagen seien 20 Verletzte in das örtliche Gesundheitszentrum eingeliefert worden, "zumeist Zivilisten", hieß es aus Gesundheitskreisen in Sake. In Minova seien es 30 Verletzte gewesen.
Die Kämpfe haben die Versorgung der Millionenstadt Goma abgeschnitten. Der Leiter der Hauptabteilung Friedenssicherungseinsätze bei den Vereinten Nationen, Jean-Pierre Lacroix, warnte nach einem Besuch im Osten der DR Kongo vor einer "regionalen Explosion" und forderte "diplomatische Bemühungen".
Die Regierung in Kinshasa fordert den "beschleunigten" Abzug der UN-Friedenstruppe Monusco, der sie mangelnde Effektivität vorwirft.
(K.Lee--TAG)