Bolsonaro im Zusammenhang mit mutmaßlicher Impffälschung von Polizei befragt
Der ehemalige brasilianische Präsident Jair Bolsonaro ist im Zuge von Ermittlungen zu mutmaßlich gefälschten Corona-Impfzertifikaten von der Polizei befragt worden. Bolsonaros Aussage habe "etwa drei Stunden" gedauert, erklärte dessen Berater Fabio Wajngarten am Dienstag im Onlinedienst Twitter. Der rechtsextreme Ex-Präsident habe "alle Fragen beantwortet" und "wiederholt, dass er nie geimpft wurde, dass er nichts von irgendeiner Initiative" für mögliche Fälschungen gewusst habe.
Brasiliens Bundespolizei hat eigenen Angaben zufolge ein Betrugssystem aufgedeckt, in dem der Bolsonaro-Vertraute Oberst Mauro Cid mithilfe eines Netzwerks im Gesundheitswesen und der Regierung gefälschte Impfzertifikate unter anderem für Bolsonaro und dessen Tochter beschafft hat. Im Zusammenhang mit den Ermittlungen wurde Anfang Mai das Haus des Ex-Präsidenten durchsucht und dessen Handy beschlagnahmt.
Bolsonaro hatte als Präsident für seinen Umgang mit der Corona-Pandemie viel Kritik auf sich gezogen. Er hatte immer wieder versucht, die Gefahren der Corona-Pandemie kleinzureden. Schon damals hatte Bolsonaro auch erklärt, er sei nicht gegen das Coronavirus geimpft.
Die Polizei erklärte, es gebe Beweise dafür, dass Bolsonaro "volle Kenntnis" von den gefälschten Einträgen in der elektronischen Impfdatenbank des Gesundheitsministeriums hatte. Die Fälschungen sollten es Bolsonaros innerem Kreis demnach ermöglichen, trotz Impfverweigerung internationale Reiseanforderungen zu erfüllen.
(T.Renner--BBZ)