Aussage von Mitangeklagtem in Prozess um Polizistenmorde von Kusel erneut verschoben
Die für Mittwoch vor dem Landgericht im rheinland-pfälzischen Kaiserslautern erwartete Aussage des Mitangeklagten im Prozess um die tödlichen Schüsse auf zwei Polizisten bei Kusel ist erneut verschoben worden. Der Hauptangeklagte sei an Corona erkrankt, sagte ein Gerichtssprecher der Nachrichtenagentur AFP. Eine Fortsetzung der Verhandlung ist für Mitte Oktober geplant. Dann soll die Aussage des Mitangeklagten Florian V. nachgeholt werden.
Die Aussage des 33-Jährigen war bereits für die vergangene Woche erwartet worden. Sie wurde jedoch kurzfristig verschoben, weil der psychiatrische Gutachter an Corona erkrankt war. V. antwortete daraufhin lediglich auf Fragen zu seinem Leben und Werdegang. Der 33-Jährige ist wegen gemeinschaftlicher gewerbsmäßiger Jagdwilderei in der Tatnacht sowie versuchter Strafvereitelung angeklagt.
Als Hauptangeklagter gilt der 39-jährige Andreas S., der die Polizistin und den Polizisten am 31. Januar bei einer Verkehrskontrolle erschossen haben soll, um eine Jagdwilderei zu verdecken. S. werden zwei vollendete Morde sowie versuchter Mord und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen. Er soll die Polizisten aus Habgier getötet haben.
Ursprünglich wurde V. ebenfalls des Mordes verdächtigt. Der Verdacht erhärtete sich aber nicht, weshalb der Mordvorwurf gegen ihn fallen gelassen wurde. S. stellte die Situation zum Prozessauftakt im Juni als Notwehr dar und erhob schwere Vorwürfe gegen V., der zunächst bei der Polizei umfangreich ausgesagt hatte, danach aber schwieg.
(B.Hartmann--BBZ)