Prozess wegen Klimaschutz-Klage gegen VW wird im Februar fortgesetzt
Der Prozess gegen den Autohersteller VW wegen dessen angeblicher Verantwortung für den Klimawandel wird im Februar fortgesetzt. Der nächste Gerichtstermin sei für den 3. Februar 2023 angesetzt worden, erklärte die Umweltorganisation Greenpeace am Freitag. Die Aktivisten unterstützen einen Bio-Bauern aus dem ostwestfälischen Detmold, der VW vor dem dortigen Landgericht wegen der Auswirkungen des Klimawandels auf seinen Betrieb verklagt hatte.
Der Landwirt klagt konkret auf Unterlassung der "übermäßigen" Emissionen von Kohlendioxid. Er möchte erreichen, dass VW bis spätestens Ende des Jahrzehnts keine weiteren Verbrenner-Fahrzeuge mehr produziert. Laut Greenpeace verursacht VW, größter Autobauer Europas, CO2-Emissionen in der Größenordnung Australiens.
Der Autobauer weist laut Gerichtsdokumenten die Verantwortung für Klimaschäden zurück: Die CO2-Emissionen, für welche die Kläger VW verantwortlich machten, entstünden "zu etwa 99 Prozent (...) durch eine eigenverantwortliche und eigennützige Verwendung der Fahrzeuge durch die Nutzerinnen und Nutzer".
Greenpeace wertete die angesetzte Fortsetzung des Prozesses als einen "ersten Erfolg", kritisierte aber die lange Zeit bis zur nächsten Verhandlung. "Jede weitere Verzögerung schadet dem Klima und dem Kläger", erklärten die Aktivisten.
Das Landgericht Detmold hatte sich bereits beim Verhandlungsauftakt im Mai vertagt und weitere Unterlagen des Klägers gefordert. Ein Gerichtssprecher sagte damals, die Richter hätten deutliche Zweifel am Erfolg der Klage erkennen lassen.
(A.Lehmann--BBZ)