Prozessbeginn sechs Jahre nach Lkw-Anschlag von Nizza
Sechs Jahre nach dem Lkw-Anschlag im südfranzösischen Nizza mit 86 Todesopfern hat in Paris der Prozess gegen acht mutmaßliche Helfer des Täters begonnen. Sieben Angeklagte erschienen am Montag vor Gericht, der achte befindet sich derzeit in Tunesien in Haft. Zu den Toten zählten auch drei Berlinerinnen.
Der 31-jährige Tunesier Mohamed Lahouaiej-Bouhlel hatte am 14. Juli 2016 einen Lastwagen in eine Menschenmenge gesteuert, die auf der Uferpromenade von Nizza das Feuerwerk zum französischen Nationalfeiertag ansah. Er wurde von der Polizei noch am Tatort erschossen. Es war der schlimmste Anschlag in Frankreich seit der Terrornacht des 13. Novembers 2015, als dschihadistische Angreifer 130 Menschen töteten.
Angeklagt sind drei Freunde des Täters, die laut Anklage wussten, dass dieser von Gewalt fasziniert war und sich der dschihadistischen Ideologie zugewandt hatte. Sie stehen im Verdacht der Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung, werden aber nicht mehr als Komplizen eingestuft. Fünf weitere Angeklagte, unter ihnen eine Frau, sind wegen Waffenhandels angeklagt. Laut den Ermittlern kannten sie weder den Täter noch den Anschlagsplan.
(K.Müller--BBZ)