Tätersuche nach brutaler Attacke auf Helfer bei CSD in Münster dauert an
In Münster sucht die Polizei nach einer brutalen Prügelattacke auf einen Helfer am Rande einer Veranstaltung zum Christopher Street Day (CSD) weiter nach dem Tatverdächtigen. Inzwischen seien schon mehrere Hinweise eingegangen, sagte eine Polizeisprecherin am Dienstag in der nordrhein-westfälischen Stadt. Zudem seien für Dienstag weitere Zeugenvernehmungen geplant, die hoffentlich neue Ansätze und eine "heiße Spur" erbrächten.
Ein Unbekannter hatte am Samstag während der CSD-Demonstration in Münster nach Angaben der Polizei mehrere Teilnehmerinnen massiv homophob beleidigt und bedroht. Als ein 25-jähriger Zeuge einschritt, schlug er diesem mehrfach mit der Faust ins Gesicht. Der Helfer verlor das Bewusstsein und stürzte rückwärts mit dem Hinterkopf auf den Boden. Er wurde mit schwersten Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht. Sein Zustand war laut Polizeisprecherin am Dienstag weiterhin ernst.
Laut Zeugen handelte es sich bei dem Angreifer um einen jungen Mann im Alter von etwa 18 bis 20 Jahren. Nach der Attacke entfernte er sich mit einem etwa gleichaltrigen Begleiter. Die Polizei richtete eine Ermittlungskommission zur Aufklärung ein und bat Zeuginnen und Zeugen um Hinweise auf den Verdächtigen, der unter anderem eine sehr weit geschnittene Jeans und einen Anglerhut trug.
Demonstrationen zum Christopher Street Day sind ein zentrales Ereignis im Jahreskalender der weltweiten LGBTQ-Bewegung. Sie erinnert damit an Ereignisse vom Ende der 60er Jahre in den USA. Am 28. Juni 1969 stürmte die Polizei die Schwulenbar "Stonewall Inn" in der New Yorker Christopher Street. Es folgten tagelange schwere Zusammenstöße zwischen Aktivisten und Sicherheitskräften. Der Aufstand gilt als Geburtsstunde der LGBTQ-Bewegung.
(T.Renner--BBZ)