Prozess um rechtsextreme Anschlagsserie in Berlin-Neukölln beginnt
Im Fall einer rechtsextremen Anschlagsserie im Berliner Bezirk Neukölln beginnt am Montag (09.30 Uhr) der Prozess gegen zwei mutmaßliche Täter. Dem 39-jährigen Tilo P. und dem 35-jährigen Sebastian T. werden unter anderem Brandstiftung, Bedrohung und Sachbeschädigung vorgeworfen. Die Generalstaatsanwaltschaft der Hauptstadt legt ihnen zur Last, Anfang Februar 2018 die Autos zweier politisch anders denkender Menschen gemeinschaftlich angezündet zu haben. Gemeinsam mit drei weiteren Angeklagten sollen die beiden zudem Plakate und Aufkleber mit rechtsextremen Parolen geklebt haben.
In dem Prozess wird insgesamt über drei Anklagen verhandelt. Dafür wurden Verhandlungstermine bis Ende November angesetzt. Das Berliner Landeskriminalamt rechnet der Anschlagsserie rund 70 Straftaten zu, darunter mindestens 14 Brandstiftungen und 35 Sachbeschädigungen. Sie wurden überwiegend zwischen Juni 2016 und März 2019 verübt. Mit Versäumnissen bei der Aufklärung der Anschlagsserie befasst sich seit Mai auch ein Untersuchungsausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses.
(F.Schuster--BBZ)