Feuerwehr kämpft am sechsten Tag in Folge gegen Brände in griechischem Nationalpark
In Griechenland haben hunderte Feuerwehrleute am sechsten Tag in Folge gegen einen Großbrand in dem für seine Artenvielfalt bekannten Nationalpark Dadia gekämpft. "Die Brandherde weiten sich aus", sagte Dimitris Petrovits, stellvertretender Gouverneur des Regionalbezirks Evros, am Dienstag. Das Feuer hat bereits 2500 Hektar Kiefernwald vernichtet.
Die Schäden im insgesamt 428 Quadratkilometer großen Naturschutzgebiet im Nordosten Griechenlands nahe der Grenze der Türkei seien bereits "unermesslich", sagte dessen stellvertretende Leiterin des Nationalparks, Anna Konstandinidou, im staatlichen Fernsehsender ERT. Einem Feuerwehrsprecher zufolge waren am Dienstag mehr als 300 Feuerwehrleute, vier Löschflugzeuge und sechs Helikopter im Einsatz. Es sei aufgrund der dichten Vegetation "sehr schwierig", das Feuer unter Kontrolle zu bringen, sagte der Sprecher.
Der wenige Kilometer von der türkischen Grenze entfernte Nationalpark Dadia zählt zu den bedeutendsten Schutzgebieten Europas. Er ist vor allem für seine Kolonie schwarzer Geier bekannt. Er beherbergt fast alle Arten der im Balkan vorkommenden Raubvögel, außerdem mehr als 100 Schmetterlings- und 65 Säugetierarten.
Das Vogelobservatorium im Park sei schon komplett zerstört worden, sagte Vize-Parkchefin Konstandinidou. Das "einzige Ziel" sei es jetzt, den "wichtigsten Bereich" zu schützen, in dem sich die Nester der schwarzen Geier befänden.
Allein in den vergangenen 24 Stunden sind in Griechenland der nationalen Brandschutzbehörde zufolge fast 60 weitere Waldbrände ausgebrochen. Mehrere Dörfer wurden bereits evakuiert.
Griechenland leidet seit Tagen unter einer Hitzewelle. In der vergangenen Woche waren die Temperaturen im Land auf bis zu 42 Grad angestiegen. Zu Wochenbeginn sanken sie leicht.
(B.Hartmann--BBZ)