In Ohio bei Polizeieinsatz getöteter Afroamerikaner von 46 Schüssen getroffen
Nach dem Tod eines Afroamerikaners bei einem Polizeieinsatz im US-Bundesstaat Ohio hat die Autopsie ergeben, dass der 25-Jährige von 46 Kugeln getroffen wurde. "Wir haben nicht feststellen können, durch welche Kugel er letztlich starb", erklärte am Freitag die zuständige Gerichtsmedizinerin nach Angaben der Zeitung "Akron Beacon Journal". Zugleich teilte sie mit, dass in dem Leichnam von Jayland Walker keine Rückstände von Drogen oder Alkohol gefunden worden seien.
Nach dem Tod Walkers Ende Juni hatte es in der Stadt Akron tagelange Massenproteste gegeben. Der 25-Jährige war nach Polizeiangaben der Aufforderung nicht nachgekommen, seinen Wagen wegen eines Verstoßes gegen die Verkehrsordnung anzuhalten. Vielmehr sei er davongefahren, und während der Verfolgungsjagd sei aus Walkers Auto ein Schuss abgefeuert worden. Später setzte er seine Flucht zu Fuß fort und wurde letztlich von Polizisten umzingelt.
Walker habe sich in einer Weise verhalten, welche die Beamten als "tödliche Bedrohung" wahrgenommen hätten, erklärte die Polizei. Acht anwesende Polizisten hätten deshalb das Feuer auf den Afroamerikaner eröffnet. Die acht Beamten sind bis zum Ende der Untersuchungen zum Tod des 25-Jährigen vom Dienst suspendiert.
In den USA entfachen immer wieder Fälle von tödlicher Polizeigewalt gegen Afroamerikaner Empörung und Proteste. Weltweites Aufsehen hatte der Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz in der Stadt Minneapolis im Jahr 2020 ausgelöst.
(K.Lüdke--BBZ)