Staatsanwaltschaft fordert lebenslange Haft für Amokfahrer von Trier
Die Staatsanwaltschaft Trier hat lebenslange Haft und die Unterbringung in eine psychiatrische Einrichtung für den mutmaßlichen Amokfahrer von Trier gefordert. Staatsanwalt Eric Samel sprach sich am Freitag zudem für die Feststellung der besonderen Schwere der Schuld aus. Bei der Amokfahrt des 52-jährigen Angeklagten am 1. Dezember 2021 im rheinland-pfälzischen Trier waren fünf Menschen getötet worden, darunter ein neun Wochen altes Baby.
Mehr als zwanzig Menschen waren bei der Autoattacke zudem teils schwer verletzt worden. Das genaue Motiv der Tat war auch zum Ende des Prozesses noch unklar, der Angeklagte Bernd W. äußerte sich nicht zu den Vorwürfen. Ein Sachverständiger bescheinigte dem mutmaßlichen Täter jedoch eine Wahnstörung und eine paranoide Schizophrenie.
Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft gehe deshalb auch in Zukunft noch eine Gefahr von dem Angeklagten aus, die Tat selbst soll aber nicht in unmittelbarem Zusammenhang mit der Erkrankung gestanden haben.
Im Laufe des Prozesses sei eine "erschlagende Fülle an Beweismitteln und Zeugenaussagen" zusammengetragen worden, sagte Samel in seinem Abschlussplädoyer. Der Verlauf der Amokfahrt quer durch die Fußgängerzone von Trier sei lückenlos nachvollziehbar. Bei der Tat habe es sich um "eine gezielte Jagd auf Passanten" gehandelt, der Angeklagte habe sich zudem bereits in den Wochen vor der Tat "intensiv" mit seinem Vorhaben befasst.
(F.Schuster--BBZ)