Großangelegte Durchsuchungen wegen mutmaßlicher Steuerhinterziehung in Hessen und Bayern
Polizei und Steuerfahndung in Hessen und Bayern sind mit Durchsuchungen gegen die sogenannte Clankriminalität vorgegangen. Wie die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main am Donnerstag berichtete, steht eine Großfamilie aus dem Rhein-Main-Gebiet wegen des Verdachts der bandenmäßigen Steuerhinterziehung im Fokus der Ermittlungen. Am Mittwoch wurden die Wohn- und Geschäftsräume von 16 Beschuldigten durchsucht sowie Beweismittel und Vermögenswerte wie hochwertige Kraftfahrzeuge, Uhren, Goldmünzen und Bargeld beschlagnahmt.
Razzien gab es den Angaben zufolge in Frankfurt am Main, Offenbach am Main, in den Landkreisen Offenbach, Groß-Gerau, dem Main-Taunus-Kreis sowie in Nürnberg. Die Beschuldigten im Alter zwischen 20 und 69 Jahren stehen im Verdacht, einen Handel mit hochwertigen Kraftfahrzeugen betrieben zu haben oder daran beteiligt gewesen zu sein. Die Umsatzsteuer aus dem Verkauf der Fahrzeuge sollen sie hinterzogen haben.
Um umsatzsteuerfreie Lieferungen an Unternehmer innerhalb der EU vorzutäuschen, sollen sie falsche Personalien sowie Identitäten von ausländischen Unternehmen verwendet haben. Tatsächlich sollen die Wagen aber im Inland weiterverkauft worden sein. Dem hessischen Fiskus soll dadurch ein Gesamtschaden in Höhe von mehr als 410.000 Euro entstanden sein.
Bei dem Einsatz, an dem mehr als 160 Beamte beteiligt waren, wurden unter anderem Unterlagen, Computer, Datenträger und Handys beschlagnahmt.
(A.Berg--BBZ)