Haftstrafe und Psychiatrie-Einweisung für Täter in Wuppertaler Missbrauchsprozess
Im Zusammenhang mit dem sogenannten Wuppertaler Missbrauchskomplex sind zwei Männer vom Landgericht der Stadt wegen Kindesmissbrauchs verurteilt worden. Der 45-jährige Sven R. muss wegen teils schweren sexuellen Kindesmissbrauchs und der Herstellung kinderpornografischer Inhalte für insgesamt sechs Jahre in Haft, wie ein Gerichtssprecher am Montag sagte. Der zweite Angeklagte, der 22-jährige Rico W., muss in ein psychiatrisches Krankenhaus.
Sven R. hatte die Taten demnach zum Teil gestanden, Rico W. vollständig. Die Staatsanwaltschaft hatte Rico W. zur Last gelegt, von 2016 bis April 2021 unter anderem in Wuppertal und Minden Kinder schwer sexuell missbraucht und davon Kinderpornografie hergestellt haben. Die Taten habe er teils als Jugendlicher und teils als Erwachsener begangen.
Mit einem der vier mutmaßlichen Opfer soll der 22-Jährige gemeinsam in einer Wohngruppe einer Kinder- und Jugendeinrichtung untergebracht gewesen sein. Mit den anderen Kindern sei er verwandt. Wegen einer tiefgreifenden Persönlichkeitsstörung ordnete die Vorsitzende Richterin die Unterbringung in einer psychiatrischen Einrichtung an.
Sven R. soll zwischen Dezember 2019 bis Juni 2021 unter anderem in Wetter ein mit ihm verwandtes Kind schwer sexuell missbraucht haben. Den Missbrauch habe er ebenfalls dokumentiert. Zudem soll er sich zum sexuellen Missbrauch von Kindern verabredet haben.
Rico W. wurde im April vergangenen Jahres festgenommen, Sven R. im Juni. Im Zusammenhang mit den Ermittlungen gegen die beiden Männer wurden zuletzt hunderte weitere Beschuldigte in dem Missbrauchsfall identifiziert. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
(F.Schuster--BBZ)