140 Haftbefehle in Zusammenhang mit Ausspähung von Kryptohandys
Im Zusammenhang mit der von der US-Bundespolizei infiltrierten Kommunikationsplattform Anom sind inzwischen in Deutschland knapp 140 Haftbefehle vollstreckt worden. Außerdem seien fünf Drogenlabore, anderthalb Tonnen synthetische Drogen, 1,3 Tonnen Cannabis sowie kiloweise Heroin und Kokain beschlagnahmt worden, teilte das Bundeskriminalamt (BKA) in einer am Dienstag veröffentlichten Bilanz in Wiesbaden mit. Es seien auch 55 Schusswaffen und über 2400 Schuss Munition beschlagnahmt sowie mehr als 1,8 Millionen Euro Vermögen gesichert worden.
Das BKA sprach von einem bedeutenden Schlag gegen die organisierte Kriminalität. Die Ermittlungen laufen seit März 2021, die Polizei berichtete immer wieder von einzelnen Maßnahmen. Basis des Ermittlungskomplexes mit etwa 90 Verfahren sind Daten zu rund 2700 Nutzern mit Deutschlandbezug, die von den US-Ermittlern an die Bundesrepublik übermittelt wurden. Der Kryptohandyanbieter Anom wurde als Kommunikationskanal genutzt, um kriminelle Aktivitäten bis hin zum Auftragsmord zu koordinieren. Die Ermittlungen der deutschen Behörden dauern weiter an.
(K.Müller--BBZ)