Mehr als 3,3 Millionen Geflüchtete und Vertriebene leben in Deutschland
In Deutschland haben bereits vor dem Ausbruch des Kriegs in der Ukraine mindestens 3,3 Millionen geflüchtete oder vertriebene Menschen gelebt. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Montag anlässlich des Weltflüchtlingstags auf Grundlage von Daten des Mikrozensus 2021 mitteilte, kamen seit 1950 insgesamt 2,3 Millionen Menschen wegen Flucht oder Vertreibung nach Deutschland. Bei weiteren 962.000 Zugewanderten handle es sich um Vertriebene des Zweiten Weltkriegs.
Für das laufende Jahr liegen dem Statistikamt noch keine Daten vor. Wegen des Kriegs in der Ukraine und der damit einhergehenden Fluchtbewegung dürfte die Zahl der Geflüchteten in Deutschland jedoch noch einmal deutlich gestiegen sein.
Der Statistik zufolge wanderten gut 1,2 Millionen Menschen im Zeitraum zwischen 2014 und 2021 zu. Weitere 487.000 Menschen seien unter anderem wegen der Kriege auf dem Gebiet des früheren Jugoslawiens im Zeitraum von 1990 bis 2000 eingewandert. Knapp jeder Dritte der Zugewanderten mit Migrationshintergrund wurde demnach in Syrien geboren. Jeweils 221.000 und 191.000 kamen gebürtig aus Afghanistan und dem Irak.
Als Vertriebene des Zweiten Weltkriegs gelten Menschen, die in ehemaligen deutschen Gebieten als deutsche Staatsangehörige geboren und vor 1950 in das heutige Staatsgebiet Deutschlands flohen. Im Schnitt sind diese Vertrieben heute 82 Jahre alt, 58 Prozent von ihnen sind Frauen. Mehr als die Hälfte aller Vertriebenen des Zweiten Weltkriegs leben heute in Nordrhein-Westfalen, Bayern, Niedersachsen und Baden-Württemberg.
(A.Lehmann--BBZ)