Indigene protestieren in Lima nach Doppelmord im brasilianischen Amazonasgebiet
Nach den Morden an dem Journalisten Dom Phillips und dem Indigenen-Experten Bruno Pereira im brasilianischen Amazonas-Gebiet sind im Nachbarland Peru rund hundert Angehörige indigener Völker auf die Straße gegangen. In der Hauptstadt Lima prangerten die Demonstranten teils in traditioneller Kleidung den Tod Phillips' und Pereiras an. "Das vergossene Blut wird nie vergessen werden", skandierten die Protestierenden auf ihrem Marsch zum peruanischen Justizministerium.
Die Demonstranten forderten zudem mehr Schutz natürlicher Ressourcen in indigenen Gebieten. Teilnehmer an der Spitze der Demonstration trugen Banner mit der Aufschrift "Schutz für Land, Wasser und Leben".
Nach den Morden an Phillips und Pereira im brasilianischen Amazonas-Gebiet wiesen Indigenen-Vertreter in Brasilien am Freitag die Einschätzung der Polizei zurück, es seien keine kriminellen Banden an dem Verbrechen beteiligt gewesen. Die US-Regierung forderte eine gründliche Aufklärung der Hintergründe.
Phillips und Pereira waren am 5. Juni bei einer Exkursion im Amazonas-Gebiet verschwunden. Zehn Tage später führte ein Verdächtiger die Polizei zu einem Ort, wo er nach eigenen Angaben ihre Leichen vergraben hatte. An der Stelle ausgegrabene menschliche Überreste wurden am Donnerstag zur Identifizierung nach Brasília gebracht. Am Freitag bestätigte die Polizei, einer der Toten sei von Forensikern eindeutig als Dom Philips identifiziert worden. Bislang wurden zwei Verdächtige festgenommen.
(T.Burkhard--BBZ)