Sicherheitsbranche in Hamburg: Verdacht auf millionenschweren Steuerbetrug
In Hamburg ist eine Bande mutmaßlicher Steuerbetrüger aufgeflogen. Sie soll im Sicherheitsgewerbe tätig sein und Steuern in Höhe von vier Millionen Euro hinterzogen haben, wie die Finanzbehörde der Hansestadt am Dienstag mitteilte. Außerdem geht es um zwei Millionen Euro nicht bezahlter Sozialversicherungsbeiträge.
Laut Behörden wird gegen neun Menschen im Alter von 23 bis 50 Jahren ermittelt. Sie sollen sich eines Firmengeflechts aus Scheinfirmen bedient haben, um Rechnungen von wirtschaftlich nicht aktiven Gesellschaften zu verbuchen. Diese sogenannten Abdeckrechnungen sollen sie dann genutzt haben, um Umsatzsteuern zu hinterziehen und Sozialversicherungsbeiträge vorzuenthalten.
Im Zuge der Ermittlungen fanden laut Finanzbehörde umfangreiche Durchsuchungen in der vergangenen Woche in Hamburg und Schleswig- Holstein statt. Es lagen 19 Durchsuchungsbeschlüsse wegen des Verdachts der bandenmäßigen Steuerhinterziehung und des bandenmäßigen Vorenthaltens von Arbeitsentgelten vor. Gegen zwei Beschuldigte wurden Haftbefehle vollstreckt, zudem beschlagnahmten die Beamten zahlreiche Beweismittel.
Diese Aktion zeige erneut, dass die Hamburger Steuerverwaltung konsequent gegen Steuerbetrug vorgehe, erklärte Hamburgs Finanzsenator Andreas Dressel (SPD). "Steuerbetrug zu Lasten ehrlicher Steuerzahlerinnen und Steuerzahler darf sich nicht lohnen und wird deshalb rigoros verfolgt."
(T.Martin--TAG)