Sterbenden fotografiert: Zehn Monate Haft auf Bewährung für Autofahrerin
Das Landgericht Düsseldorf hat in zweiter Instanz eine Autofahrerin verurteilt, die zunächst einen Unfall mit einem Motorradfahrer verursachte und anschließend den sterbenden Mann fotografierte. Es sei die Berufung gegen das vorhergehende Urteil des Düsseldorfer Amtsgerichts zurückgewiesen worden, sagte eine Gerichtssprecherin am Montag. Damit bleibe es bei der Verurteilung wegen fahrlässiger Tötung und Verletzung des Persönlichkeitsrechts zu zehn Monaten Haft auf Bewährung.
Die Staatsanwaltschaft und die Autofahrerin waren gegen das vor gut einem Jahr gesprochene Ersturteil vorgegangen. Der Fall hatte im Juli 2022 bundesweit für Aufsehen gesorgt. Die Frau hatte verbotenerweise mit ihrem Auto gewendet und dadurch den Motorradfahrer gezwungen, stark zu bremsen. Der 60-Jährige geriet ins Schleudern, prallte gegen einen Pfosten und starb.
Die Frau gab im ersten Verfahren an, den Unfall gar nicht mit sich selbst in Verbindung gebracht zu haben. Das Foto des Verunglückten habe sie gemacht, um es ihrem Chef zu schicken - als Entschuldigung dafür, dass sie später zur Arbeit kommen müsse.
(M.Scott--TAG)