Bericht: Ermittler vermuten Milliardenschaden durch Betrug bei Corona-Tests
Die Ausmaße des Betrugs bei der Abrechnung von Corona-Schnelltests könnten einem Medienbericht zufolge deutlich größer sein als vermutet. Ermittlungsbehörden schätzten inzwischen, dass der Schaden für den Staat vor allem durch Abrechnung erfundener Tests mehr als eine Milliarde Euro betragen könne, berichteten "Süddeutsche Zeitung", NDR und WDR am Montag. Demnach haben es die Regierungen von Bund und Ländern noch nicht geschafft, für konsequente Kontrollen der vielen tausend privaten Teststellen zu sorgen.
Die kommerziellen Betreiber der Schnelltest-Stationen hätten mittlerweile mehr als zehn Milliarden Euro geltend gemacht, heißt es in dem Bericht. Das Geld kommt aus der Bundeskasse, es stammt also aus den Steuermitteln der Bürgerinnen und Bürger. Bundesweit laufen inzwischen hunderte Verfahren wegen mutmaßlichen Abrechnungsbetrugs.
Nach Angaben von Jörg Engelhard, Leiter eines Ermittlungs-Kommissariats im Landeskriminalamt (LKA) Berlin, sind alleine in der Hauptstadt inzwischen rund 380 Ermittlungsverfahren anhängig. Werde dies bundesweit hochgerechnet und dabei auch eine hohe Dunkelziffer berücksichtigt, dann müsse von einer "erschreckenden Zahl" von nicht unter einer Milliarde bis zu anderthalb Milliarden Euro ausgegangen werden, sagte er dem Bericht zufolge.
(G.Gruner--BBZ)