Londoner Polizei schließt Ermittlungen zu Lockdown-Partys in Downing Street ab
Die Polizei in London hat ihre Ermittlungen im Zusammenhang mit dem Skandal um Partys am Regierungssitz während des Corona-Lockdowns abgeschlossen. Es seien nochmals Bußgelder verhängt worden, erklärte die Metropolitan Police am Donnerstag. An Premierminister Boris Johnson wurde demnach jedoch kein weiterer Bescheid geschickt.
Es seien nochmals 73 Bußgelder gegen Frauen und 53 gegen Männer verhängt worden, einige hätten jedoch mehr als einen Bescheid erhalten. Vergangene Woche hatte die Polizei mitgeteilt, dass sie bereits mehr als 100 Bußgeldbescheide ausgestellt habe. Die genaue Höhe der Strafen wurde nicht bekannt, sie können aber zwischen 30 und 10.000 Pfund (35 und 11.800 Euro) liegen.
Die Partys während des Corona-Lockdowns haben in der britischen Öffentlichkeit erhebliche Verärgerung über die regierenden Konservativen ausgelöst. Insgesamt untersuchte die Polizei acht Vorgänge zwischen Mai 2020 und April 2021.
Auch Johnson und seine Frau Carrie mussten bereits eine Strafzahlung leisten. Sie bekamen wegen ihrer Teilnahme an einer Überraschungsparty anlässlich des 56. Geburtstags von Johnson im Kabinettszimmer von Downing Street im Juni 2020 ein Bußgeld. Der Premier entschuldigte sich für die Missachtung der Corona-Regeln, wies Rücktrittsforderungen aber zurück.
Der Abschluss der polizeilichen Untersuchung bedeutet, dass der lang erwartete Bericht der leitenden Beamtin Sue Gray nun vollständig veröffentlicht werden kann. Laut britischen Medien könnte das nächste Woche geschehen.
(L.Kaufmann--BBZ)