Prozess um Protestaktionen von Gruppe Letzte Generation auf Sylt begonnen
Vor dem Amtsgericht Niebüll in Schleswig-Holstein hat am Dienstag ein Prozess gegen sechs Klimaaktivisten der Gruppe Letzte Generation wegen Protestaktionen auf Sylt begonnen. Die drei Männer und drei Frauen im Alter zwischen 22 und 61 Jahren sollen laut Anklageschrift ein Flugzeug auf dem Flughafen der Nordseeinsel mit orangener Farbe besprüht sowie Bäume auf einem Golfplatz eingegraben haben. Die Taten ereigneten sich im Juni 2023.
Den sechs Beschuldigten wird nach Gerichtsangaben Störung öffentlicher Betriebe, Hausfriedensbruch sowie Sachbeschädigung zur Last gelegt. Die Proteste waren Teil einer Serie von Aktionen der Letzten Generation, zu denen auch Farbattacken auf die Bar eines Sylter Hotels und eine Jacht im schleswig-holsteinischen Neustadt an der Ostsee gehörten. In diesem Fall wurde ein weiterer Aktivist der Letzten Generation gesondert angeklagt.
Die Verhandlung findet aufgrund von Kapazitätserwägungen in Itzehoe statt. Für den Prozess wurden zunächst Termine bis Freitag angesetzt.
Laut Anklage hatten die Beschuldigten in nahezu gleicher Besetzung am 6. Juni zunächst einen Zaun zum Sicherheitsbereich des Flughafens auf Sylt zerschnitten. Dort besprühten sie ein Privatflugzeug und brachten Banner an. Am 14. Juni drangen sie auf einen Golfplatz in Hörnum vor und gruben dort Löcher, in die sie symbolisch Bäume pflanzten. An beiden Aktionen war noch eine weitere Aktivistin beteiligt, die separat angeklagt wurde.
(F.Jackson--TAG)