Iranische Justiz: Deutsch-Iraner Jamshid Sharmahd hingerichtet
Der im Iran inhaftierte und zum Tode verurteilte Deutsch-Iraner Jamshid Sharmahd ist nach Angaben der iranischen Justiz hingerichtet worden. Das Todesurteil gegen Sharmahd sei am Montagmorgen "nach Durchlaufen des gerichtlichen Verfahrens und der endgültigen Genehmigung der Gerichtsentscheidung durch den Obersten Gerichtshof" vollstreckt worden, teilte die Justiz auf ihrer Internetseite Misan Online mit.
Der Iran hatte Sharmahds Festnahme im August 2020 bekannt gegeben. Nach Angaben seiner Familie wurde der Oppositionelle, der zuletzt in den USA lebte, bei einem Zwischenstopp in Dubai vom iranischen Geheimdienst in den Iran verschleppt. Im Februar 2022 begann sein Prozess. Wegen "Korruption auf Erden" wurde er schließlich schuldig gesprochen und zum Tode verurteilt.
Die iranische Justiz warf Sharmahd vor, 2008 an einem Anschlag auf eine Moschee mit 14 Toten in der südiranischen Stadt Schiras beteiligt gewesen zu sein.
Die Familie hatte der deutschen Bundesregierung wiederholt Vorwürfe gemacht, sich nicht genügend für die Freilassung Sharmahds einzusetzen. Anfang 2023 hatte der heutige CDU-Chef Friedrich Merz eine politische Patenschaft für den in Teheran geborenen und in Deutschland aufgewachsenen Deutsch-Iraner übernommen.
(O.Garcia--TAG)