Streit unter Bauern: Landwirt wegen versuchten Totschlags vor Gericht
Ein eskalierter Streit unter bayerischen Bauern beschäftigt seit Dienstag das Landgericht Nürnberg-Fürth. Dort muss sich ein Landwirt aus einer kleinen Gemeinde im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz wegen versuchten Totschlags verantworten, weil er seinen Nachbarn mit einem Frontlader, der mit einem schweren Strohballen beladen war, gegen einen Container gedrückt haben soll.
Der angeklagte Bauer machte einer Gerichtssprecherin zufolge zu Prozessbeginn keine Angaben zu den Vorwürfen der Staatsanwaltschaft. Das Gericht habe die Beweisaufnahme mit Zeugenvernehmungen und dem Verlesen von Akten begonnen - darunter auch die gegenseitigen Anzeigen der Bauern in der Vergangenheit.
Der Landwirt ist außer wegen versuchten Totschlags auch wegen gefährlicher Körperverletzung und gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr angeklagt. Er soll mit seinem Traktor auf der Ortsdurchfahrt den dort abgestellten Transporter seines Nachbarn verschoben haben, als dieser das Fahrzeug gerade entladen wollte.
Anschließend soll er den mit einem schweren Strohballen befüllten Frontlader des Traktors heruntergelassen haben und auf den Nachbarn zugefahren sein. Er soll sein Angriffsopfer dabei im Bereich des Oberkörpers erfasst und unter Inkaufnahme möglicher lebensgefährlicher Verletzungen gegen einen Container gedrückt haben.
Der Angegriffene erlitt Prellungen und Schürfwunden. Einen weiteren Nachbarn, der dem Tatopfer zur Hilfe eilen wollte, soll der Angreifer mit einer Eisenstange bedroht haben. Erst als weitere Zeugen hinzugekommen seien, habe der Angreifer seine Attacke beendet. Das Gericht setzte Verhandlungstage bis zum 11. Juli an.
(C.Young--TAG)