Staatsanwaltschaft ermittelt nach Tod von DHL-Erpresser
Der mutmaßliche Erpresser des Logistikkonzerns DHL ist tot. Der 36-Jährige sei am 9. April gestorben, sagte ein Sprecher der Potsdamer Staatsanwaltschaft am Mittwoch. Ein Todesermittlungsverfahren sei eingeleitet worden und werde von der Berliner Staatsanwaltschaft geführt. Zuvor hatte die "Bild"-Zeitung berichtet, dass der Mann in einem Krankenhaus der Hauptstadt gestorben sei.
Der Mann hatte sich mehr als drei Jahre nach Erpressung des Konzerns durch eine Paketbombenserie im Mai vergangenen Jahres der Polizei gestellt. Ein Haftbefehl gegen den damals 35-Jährigen wurde erlassen, allerdings gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt.
Wenige Monate später erhob dann die Potsdamer Staatsanwaltschaft Anklage gegen den Tatverdächtigen. Die Behörde warf dem Mann unter anderem versuchte schwere räuberische Erpressung in neun Fällen sowie das versuchte Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion vor. So soll er von September 2017 bis Januar 2018 dreimal jeweils eine Paketbombe verschickt haben.
Darunter sei eine Spreng- und Brandvorrichtung gewesen, die in der Vorweihnachtszeit 2017 einer Apotheke in der Potsdamer Innenstadt zugestellt wurde, hieß es. Er wollte damit laut Staatsanwaltschaft von DHL Millionenbeträge in der Kryptowährung Bitcoin erpressen.
(F.Schuster--BBZ)