IS-Dschihadist aus "Beatles"-Zelle in den USA schuldig gesprochen
Der IS-Dschihadist El Shafee Elsheikh, der einer als "Beatles" bekanntgewordenen Zelle angehörte, ist in einem Terrorverfahren in den USA in allen Anklagepunkten schuldig gesprochen worden. Die Geschworenen eines Bundesgerichts in Alexandria nahe Washington sprachen den 33-Jährigen am Donnerstag schuldig, an der Geiselnahme und Ermordung der US-Journalisten James Foley und Steven Sotloff sowie der US-Entwicklungshelfer Peter Kassig und Kayla Mueller beteiligt gewesen zu sein.
Das Strafmaß gegen das frühere Mitglied der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) wird zu einem späteren Zeitpunkt verkündet. Dem in Großbritannien aufgewachsenen Mann droht eine lebenslange Gefängnisstrafe. Er war wegen Verschwörung zur Geiselnahme mit Todesfolge, Geiselnahme mit Todesfolge, Verschwörung zur Ermordung von US-Bürgern und Verschwörung zur Unterstützung einer Terrorgruppe angeklagt worden.
Der 33-Jährige hatte einer Dschihadisten-Gruppierung in Syrien angehört, die wegen des britischen Akzents ihrer Mitglieder von ihren Geiseln den Namen "Beatles" erhielt. Die durch IS-Propagandavideos bekanntgewordene Gruppe soll zwischen 2012 und 2015 in Syrien an der Entführung von zahlreichen Menschen beteiligt gewesen sein.
Unter den Geiseln waren auch Franzosen und ein Deutscher. Die Gruppe wird für Folter und für die Ermordung der US-Bürger Foley, Sotloff, Kassig und Mueller verantwortlich gemacht.
Das wohl bekannteste Mitglied der "Beatles" war der 2015 bei einem Drohnenangriff getötete Brite Mohammed Emwazi alias "Jihadi John". Auf IS-Videos wurde er bei der Enthauptung von Foley und Sotloff gezeigt.
Elsheikh und der ebenfalls in Großbritannien aufgewachsene Alexanda Kotey wurden Anfang 2018 in Syrien von kurdischen Einheiten gefasst, später in den Irak und im Oktober 2020 schließlich in die USA gebracht. Kotey bekannte sich im September 2021 schuldig, sein Strafmaß wurde noch nicht festgelegt.
Während des Prozesses in Alexandria bestritt Elsheikh, den "Beatles" angehört zu haben. Seine Anwältin sagte vor Gericht, während des Prozesses habe keine der früheren Geiseln Elsheikh identifiziert. Die Staatsanwaltschaft erklärte dagegen, Elsheikhs Zugehörigkeit zu den "Beatles" sei zweifelsfrei bewiesen worden. Großbritannien hat dem Mann inzwischen die britische Staatsbürgerschaft aberkannt.
(P.Werner--BBZ)