Früherer Kämpfer syrischer Islamistenmilizen im Raum Aachen festgenommen
In Nordrhein-Westfalen ist am Dienstag ein mutmaßlicher ehemaliger Kämpfer von syrischen Islamistenmilizen festgenommen worden. Wie die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe mitteilte, wurde der Deutsche im "Raum Aachen" gefasst. Er soll demnach zwischen 2012 und 2014 insgesamt viermal aus Deutschland in das Bürgerkriegsland gereist sein, um sich dort auf Seiten der radikal-islamischen Gruppierungen Kata'ib Ahrar al-Scham und Ahram al-Scham an Kampfhandlungen zu beteiligen.
Nach Erkenntnissen der Bundesanwaltschaft soll der Mann in Syrien mit einem Sturmgewehr ausgerüstet gewesen sein und zudem zeitweise Zugriff auf einen Schützenpanzer und ein Maschinengewehr gehabt haben. In Deutschland soll er sich darüber hinaus verschiedene militärische Ausrüstungsgegenstände für seine Kampfeinsätze besorgt haben. Auch versuchte er, weitere Kämpfer für die Milizen zu werben.
Der Vorwurf lautet auf Mitgliedschaft in einer Terrorvereinigung im Ausland. Der Beschuldigte sollte noch am Dienstag dem Haftrichter am Bundesgerichtshof vorgeführt werden. Kata'ib Ahrar al-Scham und die aus dieser Gruppe hervorgegangene Nachfolgeorganisation Ahram al-Scham waren in den ersten Jahren des syrischen Bürgerkriegs wichtige Milizen, die gegen Machthaber Baschar Al-Assad kämpften.
Nach den Angaben der Bundesanwaltschaft wollten sie dabei zugleich einen Gottesstaat errichten, in dem das islamische Scharia-Recht gilt. Zur Strategie der Gruppen gehörten demnach Bombenanschläge auf unbeteiligte Zivilisten. Zudem sollen Mitglieder in einigen Regionen gezielt unbeteiligte Menschen ermordet haben. Sie werden deshalb als ausländische terroristische Vereinigungen eingestuft.
(B.Hartmann--BBZ)