Razzia in Bayern wegen Plänen für Sabotage an kritischer Infrastruktur
Im bayerischen Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz hat die Polizei am frühen Mittwochmorgen wegen "Hinweisen auf mögliche Vorbereitungen zu Sabotagehandlungen an kritischer Infrastruktur der Bundesrepublik Deutschland" mehrere Wohnungen und Gebäude durchsucht. Die Maßnahmen richteten sich gegen sechs deutsche Männer, wie die Polizei in Regensburg mitteilte. 290 Beamte seien im Einsatz gewesen, darunter Spezialeinheiten.
Die Spezialeinheiten aus Bayern und Baden-Württemberg seien beteiligt gewesen, weil ein Teil der Männer legal Schusswaffen besitze, hieß es weiter. Zunächst gab es demnach keine konkreten Hinweise auf ein terroristisches Motiv oder eine terroristische Organisation. Als kritische Infrastruktur definiert das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe unter anderem die Energie- und Wasserversorgung, den Verkehr und die medizinische Versorgung.
Bisherige Erkenntnisse deuteten darauf, dass einige Beteiligte sogenannte Prepper seien, erklärte die Polizei. Prepper bereiten sich auf einen von ihnen erwarteten Zusammenbruch der öffentlichen Ordnung vor, indem sie Gegenstände und Nahrung horten. Bei dem Einsatz beschlagnahmten die Beamten teils illegale Schusswaffen sowie außerdem Laptops und Smartphones. Genauer Informationen wollte die Polizei mit Hinweis auf die laufenden Maßnahmen noch nicht herausgeben.
(P.Werner--BBZ)