Britisch-iranischer Staatsbürger musste für Freilassung im Iran 27.000 Pfund zahlen
Die Familie des diese Woche im Iran freigelassenen britisch-iranischen Staatsbürgers Anoosheh Ashoori musste nach eigenen Angaben 27.000 Pfund (33.000 Euro) für die Freilassung zahlen. Ashooris Haftentlassung sei von offizieller Seite am 14. März unterzeichnet und kommuniziert worden, erklärte die Familie am Samstag auf der Fundraising-Website Crowdfunder. Doch dann hätten die Behörden in Teheran plötzlich diese "willkürliche" Geldstrafe gefordert.
"Wir hatten weniger als zwölf Stunden Zeit, um das Geld aufzutreiben", sagte Ashooris Frau Sherry Izadi der Zeitung "The Guardian". Sie hätten dafür Kreditkarten genutzt und neue Konten eröffnet. Der Spendenaufruf auf Crowdfunder brachte am Samstag bereits 33.000 Pfund ein.
Der pensionierte Ingenieur Ashoori war 2017 festgenommen worden, als er seine Mutter im Iran besuchte. Er wurde anschließend wegen angeblicher Spionage für Israel zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt.
Er war diese Woche zeitgleich mit der 43-jährigen Nazanin Zaghari-Ratcliffe freigelassen worden und nach Großbritannien zurückgekehrt. Zaghari-Ratcliffe hat ebenfalls die britische und die iranische Staatsangehörigkeit und war 2016 bei einem Besuch im Iran wegen der Teilnahme an einer Demonstration vor der iranischen Botschaft in London im Jahr 2009 festgenommen worden. Auf die Festnahmen folgte ein jahrelanges diplomatisches Tauziehen zwischen London und Teheran.
(K.Lüdke--BBZ)