Mindestens 14 Tote bei Erdbeben in Ecuador
Bei einem schweren Erdbeben in der Grenzregion zwischen Ecuador und Peru sind am Samstag mindestens 14 Menschen ums Leben gekommen. Nach Angaben der ecuadorianischen Präsidentschaft starben elf Menschen in der Provinz El Oro. Zwei weitere Todesopfer wurde demnach in der Provinz Azuay gemeldet. Im Norden des Nachbarlandes Perus starb offiziellen Angaben zufolge ein vierjähriges Mädchen.
Nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS ereignete sich das Beben der Stärke 6,8 um 12.12 Uhr (Ortszeit, 18.12 Uhr MEZ) in etwa 66 Kilometern Tiefe. Wie die Behörden in Ecuador mitteilten, lag das Epizentrum unter dem rund 140 Kilometer südlich der Hafenstadt Guayaquil gelegenen Ort Balao.
Auch in anderen Städten wie Quito, Manabí und Manta waren die Erschütterungen zu spüren, wie Nutzer in Online-Netzwerken berichten. Es habe mehrere Verletzte gegeben, erklärte die ecuadorianische Präsidentschaft, ohne jedoch Zahlen zu nennen.
In der Stadt Cuenca wurden mehrere Gebäude beschädigt. Ein Mensch starb dort, als eine eingestürzte Mauer auf sein Auto krachte. Ecuadors Präsident Guillermo Lasso rief die Bevölkerung auf Twitter dazu auf, Ruhe zu bewahren und sich über die offiziellen Kanäle zu informieren.
Verkäuferin Magaly Escandon aus Balao sagte der Nachrichtenagentur AFP, sie sei auf die Straße gelaufen, als sie gesehen habe, wie "Menschen in Panik anfingen zu rennen, aus ihren Autos ausstiegen".
Das Beben erschütterte auch den Norden Perus. In der Grenzstadt Tumbes wurde ein vierjähriges Mädchen getötet, als ein herabfallender Ziegelstein sie am Kopf traf.
Es gebe keine Hinweise auf größere Sachschäden im Land, sagte der Leiter des Geophysikalischen Instituts von Peru, Hernando Tavera.
Ecuador und Peru liegen auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring, der sich entlang der Westküste des amerikanischen Kontinents erstreckt. Dort stoßen mehrere tektonische Platten aufeinander und lösen häufig Erdbeben aus.
Im Anschluss an das schwere Beben wurden mehrere Nachbeben mit einer Stärke von bis zu 4,8 registriert. Ecuadors Marine erklärte, es gebe keine Bedrohung durch einen Tsunami.
(T.Renner--BBZ)