USA sagen Gespräche mit Taliban in Doha wegen Schulschließungen für Mädchen ab
Nach der Schließung weiterführender Schulen für Mädchen in Afghanistan haben die USA geplante Gespräche mit den radikalislamischen Taliban in Doha abgesagt. "Wir haben einige unserer Verpflichtungen gestrichen, vor allem geplante Treffen in Doha", erklärte ein Sprecher des US-Außenministeriums am Freitag in Washington. "Und wir haben deutlich gesagt, dass wir diese Entscheidung als möglichen Wendepunkt in unseren Verpflichtungen betrachten", fügte er hinzu.
Die Gespräche sollten ursprünglich am Rande des Forums von Doha geführt werden, das am Wochenende in der katarischen Hauptstadt stattfindet.
Die Islamisten hatten am Mittwoch kurz nach der offiziellen Wiederöffnung der weiterführenden Schulen für Mädchen in Afghanistan diesen Beschluss wieder rückgängig gemacht. Tausende Schülerinnen wurden an ihrem ersten Unterrichtstag seit August nach wenigen Stunden wieder nach Hause geschickt.
Das Recht von Frauen auf Bildung ist eine der Hauptbedingungen der internationalen Gemeinschaft für Hilfen an die nicht anerkannte Taliban-Regierung. Als die Islamisten im August vergangenen Jahres die Macht übernahmen, hatten sie offiziell wegen der Corona-Pandemie alle Schulen geschlossen. Zwei Monate später durften nur Jungen und einige jüngere Mädchen den Unterricht wieder aufnehmen.
(G.Gruner--BBZ)