Stark-Watzinger warnt vor "immer dramatischeren Formen" des Lehrermangels
Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) warnt vor einem dramatischen Lehrermangel und sieht bei der Bewältigung des Problems die Bundesländer in der Pflicht. "Der Lehrermangel nimmt immer dramatischere Formen an", sagte sie der "Bild"-Zeitung (Mittwochsausgabe). "Wir sehen etwa mit Blick auf die Grundkompetenzen von Grundschülerinnen und -schülern schon jetzt alarmierende Defizite, die durch die Corona-Pandemie verschärft wurden."
Die Länder stünden vor einer "Herkulesaufgabe", konstatierte die Ministerin. Wichtig sei es, den "Lehrerberuf attraktiver zu machen und ihm mehr Wertschätzung entgegenzubringen". Dabei gehe es unter anderem um Freiräume bei der Unterrichtsgestaltung und Entlastung von Bürokratie.
Zugleich forderte Stark-Watzinger in der "Rheinischen Post" mehr Einfluss des Bundes auf die Schulpolitik der Länder. "Es geht nicht darum, den Ländern etwas wegzunehmen. Aber es kann auch nicht sein, dass der Bund immer nur mehr Geld geben soll, ohne mitreden zu können." Sie wolle mit den Ländern darüber sprechen und die Aufgaben besser verteilen.
"Als Bund könnten wir für die übergeordneten Aufgaben Verantwortung übernehmen, wie beispielsweise die Digitalisierung", schlug die FDP-Politikerin vor. "Es muss doch nicht jedes Land und jede Schule eigene Konzepte etwa zur Umsetzung des Digitalpakts entwickeln. Hier könnte der Bund Standards schaffen, die dann noch vor Ort angepasst werden können."
(U.Gruber--BBZ)